Wann kommt ein Komma bei als?

Mein Hund ist verspielter als meine Meerschweinchen.
Mein Hund ist verspielter, als es meine Meerschweinen jemals waren.

In dem zweiten Satz steht vor als ein Komma, im ersten nicht. Beide Sätze sind richtig – aber warum?

Kein Komma bei Vergleich

Im ersten Satz markiert als einen Vergleich und steht zwischen zwei Satzteilen. In diesem Fall darf kein Komma stehen:

Ich esse lieber Erdbeeren als Kirschen.
Peter hat heute mehr gearbeitet als gestern.

Aber: Komma bei untergeordnetem Vergleichssatz

Zwar handelt es sich im zweiten Satz auch um einen Vergleich, dennoch sieht die Sache etwas anders aus. Es wird verglichen, wie verspielt die Tiere sind: Der Hund ist verspielt. Die Meerschweinchen waren nie so verspielt. Diese beiden Beobachtungen werden in dem Satz miteinander verbunden: Mein Hund ist verspielter, als es meine Meerschweinen jemals waren.

Als ordnet hier einen untergeordneten Vergleichssatz ein. Das heißt: Hinter als steht ein ganzer Satz mit Subjekt (hier: meine Meerschweinchen) und Verb (waren). In diesem Fall muss ein Komma stehen.

Ein weiterer Fall: als als temporale Konjunktion – mit Komma!

als kann auch die zeitliche Abfolge verdeutlichen:
Als Maria am Bahnhof ankam, war der Zug schon abgefahren.

Hier steht als nicht für einen Vergleich, sondern drückt aus, dass etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt geschieht. In solchen Sätzen steht immer ein Komma.