Selbstdisziplin lernen und motiviert die Doktorarbeit schreiben

In diesem Artikel zeige ich,

warum Selbstdisziplin das Schreiben der Doktorarbeit erleichtert,

warum Selbstdisziplin mehr Freude ins Leben bringt,

wie man Selbstdisziplin lernen kann.

Als ich mit meiner Doktorarbeit angefangen habe, habe ich mich oft gefragt, wie ich mich motivieren könnte. Ein riesiger Berg an Aufgaben lag vor mir – da fiel es mir manchmal schwer, mich morgens an den Schreibtisch zu setzen. Ich bewunderte Kollegen oder Kommilitoninnen, die mehr Selbstdisziplin hatten und das alles schafften.


Vielleicht sind Sie in einer ähnlichen Situation und kennen ebenfalls Leute,

... die ihre täglichen Aufgaben anscheinend mühelos erledigen,

... dabei noch gut gelaunt sind und genug Freizeit haben,

... nicht aufgeben, wenn sie sich etwas vorgenommen haben

... und ihre Ziele mit Erfolg erreichen.


Was haben diese Menschen, was andere nicht haben?


Die Erfolgsformel solcher Menschen lautet oft: Selbstdisziplin.


In diesem Artikel erfahren Sie, warum man mit Selbstdisziplin auch anspruchsvolle Aufgaben wie eine Doktorarbeit bewältigen kann. Und zwar ohne dass man an den Rand der Erschöpfung gerät. Denn Selbstdisziplin trägt auch dazu bei, dass man sich mehr Freiräume verschaffen und mit Freude arbeiten kann.


Wie es Ihnen gelingt, Ihre Selbstdisziplin aufzubauen und dank neuer Gewohnheiten in kürzerer Zeit mehr zu erreichen, verrate ich am Ende des Artikels.


Erfolgsfaktor Selbstdisziplin


So viel ist klar: Selbstdisziplin ist die Basis für Erfolg, Talent allein genügt nicht. Ein erfolgreicher Pianist braucht nicht nur musikalische Begabung, sondern muss diszipliniert üben. Und so manche Doktorarbeit bleibt unvollendet, weil dem Autor die Puste ausgeht – wodurch wertvolle Erkenntnisse verlorengehen, weil sie nie der Öffentlichkeit bekannt werden. Schade, oder?


Damit man seine Ziele erreicht, braucht man Durchhaltevermögen:

Selbstdisziplin bedeutet, dass man seine Pläne beharrlich verfolgt.

Dazu gehört die Fähigkeit, sich nicht ablenken zu lassen und auch lästige Aufgaben zu erledigen. Das klingt zunächst unangenehm, doch das täuscht: Denn wer diszipliniert arbeitet, gewinnt Freiheit. Wer schon morgens am Schreibtisch sitzt und ohne Ablenkungen sein Pensum erledigt, kann abends entspannen und seine Freizeit genießen. So ist Selbstdisziplin ein wichtiger Glücksfaktor im Leben und trägt entscheidend zur Work-Life-Balance bei.


Selbstdisziplin – ein Versprechen an mich selbst

Selbstdisziplin ist dabei wie ein Versprechen, das man sich selbst gibt – weil man für sich selbst etwas Gutes erreichen will. Wer sich vornimmt, im Vormittag einen wichtigen Text zu exzerpieren, möchte abends sein Ziel erreicht haben und zufrieden auf den Tag zurückblicken.

Doch vielen Menschen fällt es schwer, solche Versprechen an sich selbst einzuhalten ... Warum ist das so?

Nicht nur bei den Neujahrsvorsätzen passiert das oft: Man nimmt sich etwas vor, ist am Anfang motiviert, doch nach kurzer Zeit sind die guten Vorsätze vergessen. Egal, ob es sich um eine halbe Stunde Sport am Morgen handelt oder um ein Kapitel der Doktorarbeit, das fertiggeschrieben werden muss: Am Ende des Tages hat es doch nicht geklappt, und das Selbstvertrauen verschwindet. Dann folgen oft Selbstvorwürfe: "Ich bin einfach nicht diszipliniert genug, um meine Ziele zu erreichen."

Nun schlage ich einen kleinen Perspektivwechsel vor:

Denn an der Disziplin mangelt es meist grundsätzlich nicht. Die eignen, persönlichen Ziele zu erreichen und dabei dranzubleiben – das fällt vielen zwar schwer. Aber wenn es um Anforderungen von außen, von anderen, geht, ist das überhaupt kein Problem:

Es ist schwer, sich konsequent morgens an den Schreibtisch zu setzen und mit der Doktorarbeit weiterzumachen. Aber früh aufzustehen, zur Arbeit zu gehen und dort seine Aufgaben zu erledigen, ist eine Selbstverständlichkeit.

Das Bewerbungsschreiben für einen interessanten Job schiebt man tagelang vor sich her. Doch wenn eine Freundin dabei Hilfe braucht, ist man sofort zur Stelle.

Selbstdisziplin fällt also vielen Menschen gerade dann besonders schwer, wenn es um ihre eigenen Ziele geht. Der entscheidende Punkt ist: Um diese erfolgreich umzusetzen, muss man sie genauso ernst nehmen wie Anforderungen von außen.

Das Problem ist nur: Meist fehlen dabei Kontrolle und positives Feedback. Der Chef sorgt schon dafür, dass die Arbeit erledigt wird, und die Freundin wäre enttäuscht, wenn sie keine Hilfe bekäme. Doch wenn man mit der Doktorarbeit nicht weiterkommt, enttäuscht man nur sich selbst und sonst niemanden. Auf den ersten Blick erscheint das sogar leichter erträglich, aber auf die Dauer begibt man sich in eine Abwärtsspirale hinein: Das Selbstvertrauen schwindet mit jedem Ziel, das man nicht erreicht. Und um Ziele zu erreichen, braucht man Selbstdisziplin – womit wir wieder beim Thema sind.

Selbstdisziplin lernen

Doch woher soll man Selbstdisziplin nehmen, wenn man einfach keine hat?

Selbstdisziplin ist keine angeborene Eigenschaft wie die Augenfarbe – sondern man kann sie einüben. Wir besitzen in der Regel genug Disziplin, um Dinge, die wir gewohnt sind, zu erledigen: Wer es schafft, sich jeden Morgen die Zähne zu putzen, zur Arbeit zu gehen oder Mails täglich zu beantworten, hat schon alle notwendigen Voraussetzungen und kann auch in anderen Bereichen seine Ziele beharrlich verfolgen.

Um genug Disziplin für neue Aufgaben zu haben, müssen wir neue Gewohnheiten schaffen.

Selbstdisziplin bedeutet, dass man neue Gewohnheiten entwickelt und diese einübt. Sie entsteht aus der Summe vieler Einzelentscheidungen: Denn diese führen zu neuen Routinen. Ein Beispiel: Wenn man morgens direkt einen Absatz für die Doktorarbeit schreiben möchte, statt den Tag mit einem YouTube-Video einzuläuten, fällt das anfangs schwer. Nach einer Weile hat man sich daran gewöhnt und vermisst das YouTube-Video nicht mehr.

Der wichtigste Schritt ist es, mit einer neuen Gewohnheit anzufangen. Die folgenden drei Tipps können Ihnen helfen, dann auch dranzubleiben.


Drei Tipps für mehr Selbstdisziplin bei der Doktorarbeit

1. Drei Wochen durchhalten

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es ungefähr drei Wochen dauert, bis sich neue Gewohnheiten eingeschliffen haben. Wenn man jeden Morgen zuerst einen Absatz für die Doktorarbeit schreibt, geht einem diese Gewohnheit nach dieser Zeitspanne in Fleisch und Blut über. Daher ist es wichtig, nicht gleich aufzugeben, sondern diese drei Wochen durchzuhalten – auch wenn es manchmal schwerfällt. Doch danach wird es leichter, und noch dazu hat man sich ein motivierendes Erfolgserlebnis verschafft.

2. Neue mit vorhandenen Gewohnheiten kombinieren

Über Gewohnheiten denkt man nicht nach, sondern sie laufen quasi automatisch ab. Diesen Vorteil kann man sich zunutze machen, wenn man neue Gewohnheiten entwickeln möchte. Ein Beispiel: Sie nehmen sich vor, jeden Nachmittag in einem Fachbuch zu lesen. Nachmittags sitzen Sie gerne mit einer Tasse Tee auf dem Sofa – eine liebgewonnene Gewohnheit. Wenn Sie Ihr Buch griffbereit in der Nähe des Sofas abgelegt haben, sehen Sie es sofort und können sich besser zum Lesen motivieren. Irgendwann haben Sie sich an den täglichen Griff zum Buch gewöhnt.

3. Mit anderen über die eigenen Ziele sprechen

Bei der Sache zu bleiben fällt schwer, wenn man sich nur sich selbst gegenüber verpflichtet fühlt und keine Unterstützung von anderen bekommt. Das lässt sich aber leicht ändern: Sie könnten sich zum Beispiel mit anderen Doktoranden zu regelmäßigen Treffen verabreden, wo Sie miteinander über Ihre Fortschritte sprechen. Der Vorteil: Schon ist mehr Verbindlichkeit hergestellt und damit die Motivation weiterzumachen verstärkt. Schließlich will niemand bei einem solchen Treffen mit dem Resultat erscheinen, nicht einen Schritt weitergekommen zu sein.


Selbstdisziplin lässt sich also einüben, und die Voraussetzungen dafür haben Sie schon. Deshalb können Sie ruhig auf Ihre Willenskraft vertrauen – diese wird Ihnen helfen, Ihre Doktorarbeit erfolgreich abzuschließen.