Erfolgreich im Home-Office promovieren

In diesem Artikel zeige ich,

  • warum das Arbeiten zuhause oft eine Herausforderung ist und
  • wie es dennoch gelingen kann, im Home-Office zu promovieren.


Vielleicht kennen Sie diese Situation: Sie sitzen zuhause am Schreibtisch und haben eigentlich viel Zeit, um zu schreiben. Aber Ihre Gedanken schweifen ab, und statt anzufangen, erledigen Sie andere Dinge – Sie räumen die Spülmaschine aus oder überarbeiten zum fünften Mal Ihre wöchentliche To-do-Liste. Am Abend sind Sie unzufrieden, weil Sie einfach nicht weitergekommen sind ... Wenn Sie im Home-Office promovieren, sind Ihnen solche oder ähnliche Schwierigkeiten sicher schon mal begegnet. Doch warum fällt das Arbeiten zuhause oft so schwer?


Berufliches und Privates überschneiden sich

Betrachten wir einmal einen typischen Arbeitstag im Büro. Nehmen wir das Beispiel von Sarah: Sie hat eine große, schöne Wohnung, die sie gerne dekoriert und als gemütlichen Rückzugsort empfindet. Dort kann sie ganz sie selbst sein, es sich bequem machen und stundenlang auf dem Sofa liegen und lesen ...

Doch wenn sie morgens zur Arbeit geht, schlüpft Sarah in eine andere Rolle. In der Firma ist sie die

Gruppenleiterin Frau Müller. Sobald sie ihr Büro betritt, ist sie vollkommen auf ihre Arbeit fokussiert. Die Ablenkungen, die zuhause lauern, sind hier abgeschaltet: Weder denkt Sarah über den Wocheneinkauf nach, noch schaut sie nach, was es Neues bei Netflix gibt. Denn die Umgebung des Arbeitsplatzes und die Rolle, die sie dort einnimmt, geben Sarah einen Rahmen, damit sie konzentriert und effizient arbeiten kann. Einflüsse von außen, die ablenken, werden automatisch begrenzt.

Wenn Sarah später nach Hause geht, verlässt sie langsam wieder diesen Rahmen. Sobald sie die Wohnungstür hinter sich geschlossen hat, lässt sie die Arbeit hinter sich, die Bürokleidung wird abgelegt und sie kann sich ihrem Privatleben widmen.

Eine solche klare Trennung zwischen Beruf und Privatleben gibt es heute freilich immer seltener. Arbeit zuhause, im Home-Office ist immer weiter verbreitet. Dabei fällt die Trennung zwischen beruflicher und privater Rolle schwerer. Und das gilt natürlich auch, wenn man im Home-Office promovieren möchte.

Wer im Home-Office promoviert, erlebt, wie Arbeit und Privates sich gegenseitig ausbremsen. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit sind nicht klar definiert. Es fängt schon damit an, dass man sich sogar im Schlafanzug an den Schreibtisch setzen könnte ... Meist fehlt auch ein separates Arbeitszimmer, und Arbeit und Privatleben sind räumlich nicht voneinander getrennt. Ablenkungen lauern überall – sei es der volle Wäschekorb, der Stapel Bücher, die man lesen wollte, oder das gemütliche Sofa.


Wenn man im Home-Office promoviert, verschwimmen also die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben, und dies hat Auswirkungen, die oft unterschätzt werden. Eine Folge kann sein, dass man weder erfolgreich arbeitet noch sich abends entspannen kann – und sich permanent gestresst und überfordert fühlt.


Wie man im Home-Office effizient arbeiten kann

Um zuhause erfolgreich arbeiten zu können, muss man die passenden Rahmenbedingungen schaffen. Diese müssen dem Gehirn signalisieren, dass für Ablenkungen nun keine Zeit ist und man sich voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren möchte. Hier sind vier Tipps, wie das gelingen kann:

1.

Arbeit und Privates räumlich trennen

Die Umgebung, in der wir uns befinden, wirkt auf unser Unterbewusstes ein: Wenn man in Sichtweite des Fernsehsofas arbeitet, schaltet man innerlich um auf Feierabend. Und wer nach getaner Arbeit noch den Schreibtisch im Blickfeld hat, kann sich nur schwerlich entspannen.

Ideal wäre daher ein abgetrenntes Arbeitszimmer. Wenn dies nicht möglich ist, sollte man sich eine Ecke in der Wohnung einrichten, die allein für die Arbeit reserviert ist. Der Schreibtisch sollte aber auf keinen Fall im Schlafzimmer stehen – denn dann werden sowohl die Arbeit als auch der Schlaf gestört. Außerdem sollten private Dinge vom Schreibtisch verbannt werden. Das Buch, das man gerade in seiner Freizeit liest, liegt besser auf dem Couchtisch. Eine möglichst freie Arbeitsfläche, auf der nur die Gegenstände Platz haben, die man gerade braucht, fördert die Konzentration. Und wenn das alles nicht genügt, um die Produktivität im Home-Office zu steigern: regelmäßige Schreibzeiten an einem anderen Ort einplanen – zum Beispiel im einer Bibliothek oder einem Coworking-Space.


2.

Sich ordentlich anziehen

Kleidung beeinflusst, wie man sich fühlt. Schlabberlook am Schreibtisch verleitet dazu, auch bei der Arbeit nachlässig und unkonzentriert vorzugehen.Wichtig ist es, sich selbst darin zu bestärken, dass nun keine Entspannung angesagt ist. Auch die Kleidung kann dazu beitragen.


3.

Einen Zeitplan machen

Im Home-Office fehlt oft eine klare Tagesstruktur. Ein Zeitplan hilft, die eigene Produktivität zu steigern. Dabei sollte man klare und erreichbare Ziele definieren und in Zeitblöcke einteilen, etwa so: 8 bis 12 Uhr: Unterkapitel 4.2.1 fertigschreiben, 12 bis 13 Uhr Mittagspause, 13 bis 15 Uhr Struktur für Unterkapitel 4.2.2. entwerfen, 15 bis 16 Uhr Mails schreiben usw.

Wichtig ist es, zuerst die Aufgaben mit hoher Priorität zu erledigen: Bei wissenschaftlichen Arbeiten ist es in der Schreibphase zum Beispiel die wichtigste Aufgabe, Text zu produzieren. Also sollte morgens zunächst das Schreiben auf dem Tagesplan stehen – und erst dann, wenn das Schreibpensum erledigt ist, sollte man sich anderen Aufgaben widmen, wie z. B. Fußnoten überarbeiten, Artikel lesen etc.


4.

Austausch mit anderen suchen

Das einsame Promovieren im Home-Office macht vielen zu schaffen. Motivierend wäre es, sich mit anderen auszutauschen, sich gegenseitig anzuspornen und regelmäßig über die eigenen Fortschritte zu sprechen. Möglichkeiten dazu kann man sich schaffen: Wenn Treffen vor Ort nicht möglich sind – warum nicht regelmäßige Zoom-Meetings mit anderen Doktoranden organisieren?

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