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Warum Multitasking der Konzentration schadet


Vielen Doktoranden fällt es schwer, genug Konzentration für das Schreiben aufzubringen. Man fängt an und schon nach wenigen Minuten widmet man sich wieder einer anderen Aufgabe, die einfacher zu erledigen ist. Schließlich gibt es immer Literatur, die man recherchieren kann, Fußnoten, die man überarbeiten kann oder vielleicht muss auch nur mal der Schreibtisch aufgeräumt werden. Eine solche Vorgehensweise, die eigentlich immer wieder vom Schreiben wegführt, halten viele sogar für erfolgsversprechend. Schließlich soll doch Multitasking der Königsweg zur Effizienzsteigerung sein ... Doch tatsächlich entpuppt sie sich oft als heimtückischer Feind der Produktivität. Dieser Artikel beleuchtet die negativen Auswirkungen von Multitasking auf die Konzentration und bietet Strategien zur Verbesserung des Fokus.


Die Illusion der Effizienz


Wir reden uns oft ein, dass wir mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen können. Die Realität sieht jedoch anders aus. Unser Gehirn ist nicht für echtes Multitasking ausgelegt. Stattdessen wechseln wir schnell zwischen verschiedenen Aufgaben hin und her – ein Prozess, der als "Task-Switching" bezeichnet wird. Dieser ständige Wechsel kostet Zeit und Ressourcen, die dem eigentlichen Schreibprozess entzogen werden. Jedes Mal, wenn wir von der Arbeit am Text zu einer anderen Aufgabe wechseln – sei es das Beantworten einer E-Mail, das Checken von sozialen Medien oder ein kurzes Telefongespräch – muss unser Gehirn neu starten, was zu einer erheblichen Verlangsamung des Arbeitstempos führt.


Der Konzentrationskiller: Überlastung des Arbeitsgedächtnisses


Das Schreiben wissenschaftlicher Texte erfordert ein hohes Maß an kognitiver Leistungsfähigkeit. Unser Arbeitsgedächtnis, das für die kurzfristige Speicherung und Verarbeitung von Informationen zuständig ist, wird beim Schreiben stark beansprucht. Multitasking überfordert das Arbeitsgedächtnis zusätzlich. Die begrenzte Kapazität wird auf mehrere Aufgaben verteilt, was zu einer Reduzierung der verfügbaren Ressourcen für jede einzelne Aufgabe führt. Das Ergebnis: Gedanken schweifen ab, der rote Faden geht verloren und der Schreibprozess wird ineffizient und frustrierend.


Ablenkungen verschlechtern die Textqualität


Multitasking beeinträchtigt nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Qualität des Schreibens. Ständige Unterbrechungen führen zu Flüchtigkeitsfehlern, logischen Sprüngen und einer insgesamt geringeren Kohärenz des Textes. Wichtige Argumente werden übersehen oder unzureichend ausgearbeitet. Das Resultat: Ein Text, der nicht dem wissenschaftlichen Standard entspricht und möglicherweise eine gründliche Überarbeitung benötigt.


Strategien zur Verbesserung der Konzentration


Um die negativen Auswirkungen von Multitasking zu minimieren, sollten Doktoranden gezielt Strategien zur Verbesserung ihrer Konzentration einsetzen:

  1. Zeitmanagement: Planen Sie feste Schreibzeiten ein und halten Sie sich strikt daran. Schalten Sie alle möglichen Ablenkungen – E-Mail, Smartphone, soziale Medien – aus.
  2. Single-Tasking: Konzentrieren Sie sich auf eine einzige Aufgabe. Bevor Sie mit einer neuen Aufgabe beginnen, beenden Sie die vorherige.
  3. Pausen einplanen: Arbeiten Sie in kurzen, fokussierten Intervallen (z. B. 25 Minuten) und legen Sie danach kurze Pausen ein.
  4. Optimale Arbeitsumgebung: Schaffen Sie sich einen ruhigen und organisierten Arbeitsplatz, der frei von Ablenkungen ist


Multitasking ist beim wissenschaftlichen Schreiben ein Hindernis für die Konzentration und die Qualität der Arbeit. Durch die bewusste Vermeidung von Ablenkungen und die Anwendung geeigneter Strategien können Doktoranden ihre Produktivität steigern und die Qualität ihrer Texte verbessern. Investieren Sie in Ihre Konzentration – es lohnt sich! Nutzen Sie die oben genannten Tipps und finden Sie Ihre individuelle Methode, um fokussiert und effizient zu schreiben. Der Weg zur erfolgreichen Promotion wird dadurch deutlich erleichtert.

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