Nächtlicher Koffein-Dunst. Berge an ungelesenen Artikeln. Das nagende Gefühl, dass die Doktorarbeit eine unerforschte Wildnis ist. Kommt Ihnen das bekannt vor? Viele Doktorandinnen und Doktoranden verlieren sich in diesem Nebel und haben Mühe, ihre Fragestellung zu formulieren. Das schiere Ausmaß potenzieller Themen kann lähmend sein und Sie fühlen sich überfordert und getrieben. Aber fassen Sie sich ein Herz – es ist möglich, sich in diesem Nebel zurechtzufinden, und alles beginnt mit einer präzisen Forschungsfrage.
In diesem Artikel geht es darum, wie Sie einen Weg zu einer fokussierten, präzisen und überschaubaren Fragestellung für Ihre Doktorarbeit finden können. Ich möchte Ihnen zeigen, warum eine genau definierte Forschungsfrage nicht nur wichtig, sondern absolut entscheidend für Ihren Erfolg ist.
Eine ungenaue Fragestellung zieht viele Probleme nach sich
Eine ungenaue Forschungsfrage ist wie der Versuch, ein Haus ohne Bauplan zu bauen. Sie haben vielleicht gute Materialien und eine hohe Arbeitsmoral, aber ohne einen exakten Plan wird das Projekt unweigerlich scheitern. Und so führt auch eine schlecht definierte Fragestellung unweigerlich zu Folgeproblemen:
Das Projekt wird immer größer
Eine weit gefasste Frage lädt zu endlosen Umwegen ein. Sie werden sich dabei ertappen, wie Sie jedem interessanten Detail nachjagen, ohne sich wirklich auf das Kernproblem zu konzentrieren. Ihre Arbeit ufert aus und es fehlt ihr der Fokus, was es fast unmöglich macht, sie in einem angemessenen Zeitrahmen abzuschließen.
Der Gliederung fehlt es an Klarheit
Wenn Sie nicht genau wissen, was eigentlich ihr Untersuchungsgegenstand ist, ist es unmöglich, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Dies spiegelt sich auch in der Gliederung der Doktorarbeit wider, die überlastet ist von eigentlich unwichtigen Nebenaspekten.
Sie fangen zu spät an zu schreiben
Denn auch bei der Suche nach Literatur und dem Lesen können Sie sich nicht begrenzen, da Sie schwer einschätzen können, welcher Aspekt wichtig ist und welcher nicht. Dies verschlingt viel Zeit, die später beim Schreiben fehlt. Sie werden Monate damit verbringen, Informationen zu sichten, nur um sich immer weiter von Ihrem Ziel zu entfernen.
Am Ende überzeugen die Ergebnisse nicht
Eine unscharfe Frage führt zu einer ungenauen Antwort. Ihren Schlussfolgerungen wird es an Klarheit mangeln und Sie können keinen wesentlichen Beitrag zu Ihrem Fachgebiet leisten. Der Aufwand, den Sie investieren, wird sich nicht in einer überzeugenden wissenschaftlichen Arbeit niederschlagen.
Eine präzise Fragestellung formulieren: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wie können Sie also eine klare, überzeugende Forschungsfrage stellen? Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Vorab: Das Wichtigste und vielleicht auch Schwierigste ist der Mut zur Begrenzung. Es muss Ihnen gelingen, Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden, und Sie müssen sich trauen, so manchen Aspekt, auch wenn er interessant erscheint, wegzulassen. Wie gehen Sie da am besten vor?
1. Aus einer breiten Straße wird ein schmaler Weg: Beginnen Sie mit einem Brainstorming zu einer Vielzahl von Themen, die Sie wirklich interessieren. Erkunden Sie Ihr Fachgebiet, identifizieren Sie Lücken in der Literatur und überlegen Sie, wo Sie einen einzigartigen Beitrag leisten könnten. Sobald Sie mehrere potenzielle Themen haben, beginnen Sie, sie einzugrenzen. Fragen Sie sich: Welcher spezifische Aspekt dieses breiten Themas interessiert mich am meisten? Was ist im zeitlichen Rahmen meiner Promotion realistisch erreichbar?
2. Bitten Sie um Feedback: Besprechen Sie Ihre ersten Ideen mit Ihrem Betreuer/Ihrer Betreuerin, Fachkollegen oder anderen Doktoranden. Sie können Ihnen helfen, Ihren Fokus zu verfeinern und potenzielle Fallstricke zu identifizieren. Scheuen Sie sich nicht, nach einer ehrlichen Einschätzung zu fragen.
3. Überprüfen Sie die Forschungsliteratur kritisch: Tauchen Sie in die bestehende Forschung zu Ihrem Thema ein. Identifizieren Sie wichtige Debatten, ungelöste Fragen und Bereiche, in denen weitere Untersuchungen erforderlich sind. Dies wird Ihnen helfen, eine relevante Forschungsfrage zu formulieren.
4. Nehmen Sie sich Zeit für die Formulierung Ihrer Fragestellung: Ihre Forschungsfrage sollte klar, prägnant und leicht verständlich sein.
5. Testen Sie Ihre Fragestellung: Sobald Sie eine Forschungsfrage formuliert haben, testen Sie sie. Stellen Sie sich vor, Sie erklären sie einem Freund außerhalb Ihres Fachgebiets. Wenn Sie Schwierigkeiten hätten, ihm ihr Thema zu erklären und präsentieren, müssen Sie es verfeinern..
Denken Sie daran, dass die Formulierung einer präzisen Forschungsfrage nicht nur eine Hürde ist, die es zu überwinden gilt. Die Fragestellung ist das Fundament, auf dem Ihre gesamte Doktorarbeit aufgebaut wird. Sie ist der Kompass, der Sie durch den Nebel führt und sicherstellt, dass Sie an Ihrem Ziel ankommen – einer überzeugenden und erfolgreichen Doktorarbeit. Suchen Sie Unterstützung und vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeit, diesen entscheidenden Schritt zu bewältigen.
Die Doktorarbeit soll nicht zu einer Belastung werden – denn wissenschaftliches Arbeiten kann und soll Freude machen. Wenn Sie mit Ihrer Dissertation nicht weiterkommen, begleite ich Sie gerne – damit Sie so schnell wie möglich abgeben und neue Ziele verfolgen können.
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Für Sie ist diese Leistung völlig unverbindlich: Danach können Sie in aller Ruhe entscheiden, ob Sie für Ihre wissenschaftliche Arbeit ein Schreibcoaching oder Lektorat bei mir buchen möchten.