Das inflationäre „bezüglich“

Früher fand man sie nur in schwer verständlichen Verwaltungstexten. Mittlerweile springen sie einem überall entgegen: Selbst Zeitungstexte, die ja eigentlich gut lesbar sein sollten, verzichten oft nicht mehr auf den ausufernden Gebrauch von  Wörtern wie bezüglich oder hinsichtlich. Im Duden-Stilwörterbuch sind sie alle als Papierdeutsch gekennzeichnet, was  so viel bedeutet wie: „unlebendige, umständliche [behördliche] Ausdrucksweise“.

In der Tat: Wo auch immer sie auftauchen, solche Wörter machen jeden Satz hässlicher, schwerfälliger und komplizierter. Deshalb ersetze ich sie, wann immer es geht. Und das heißt: außer in seltenen Ausnahmefällen immer.

Ein paar Beispiele:

eine Entscheidung bezüglich der Sporttauglichkeit
besser: eine Entscheidung über die Sporttauglichkeit

Proteste bezüglich der Sparmaßnahmen
besser: Proteste gegen die Sparmaßnahmen

unsere Überlegungen in Bezug auf die Vorgehensweise
besser: unsere Überlegungen zu der Vorgehensweise

unterschiedliche Auffassungen bezüglich der künftigen Konzeption
besser: unterschiedliche Auffassungen über die künftige Konzeption

Zweifel hinsichtlich der Zuständigkeit
besser: Zweifel über die Zuständigkeit

Es ist also gar nicht so schwer. Meist muss man nur nach der passenden Präposition suchen, und schon liest sich der Satz viel besser.