Indirekte Fragen – mit oder ohne Fragezeichen?

Fragezeichen stehen hinter Fragen. So weit, so einfach. Oft sieht man sie aber hinter Sätzen, die gar keine Fragen sind. Zum Beispiel:

Ich weiß nicht, wann er anrufen will?

 

Hier gehört kein Fragezeichen hin. Der Nebensatz besteht zwar aus einer indirekten Frage:

direkte Frage: Wann will er anrufen?
indirekte Frage: wann er anrufen will

 

Aber das hat keinen Einfluss auf das Satzzeichen am Ende. Denn der übergeordnete Satz ist ein Aussagesatz, nämlich: Ich weiß es nicht.

 

Richtig ist also ein Punkt am Ende: Ich weiß nicht, wann er anrufen will.

 

Aber wie sieht es bei dem folgenden Satz aus?

Weißt du, wann er anrufen will

 

Fragezeichen oder nicht?

 

Hier gehört ein Fragezeichen hin. Denn der übergeordnete Satz („Weißt du ...?“) ist eine Frage. Also: Weißt du, wann er anrufen will?

Für das Satzzeichen am Ende ist also immer der übergeordnete Satz verantwortlich – nie die indirekte Frage, die im Nebensatz steht.

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